Freitag, 31. August 2007

Kardentinktur herstellen

Zur Herstellung der Kardentinktur verwendet man die frisch geernteten Wurzeln der einjährigen Pflanze. Im ersten Vegetationsjahr bildet die Karde eine grundständige Blattrosette aus, erst im zweiten Jahr schießt daraus der charakteristische, stachelige Stängel mit den igeligen Blütenköpfen hervor. Für die Wirkkraft der Tinktur ist es sehr wichtig NICHT das oberirdische, leicht zu erkennende und einfach zu erntende Kraut zu verwenden, sondern eben die Wurzel der einjährigen Pflanze, da dort die ganze Kraft gesammelt ist. Das macht es für Laien schwierig, die Pflanze zu finden und sicher zu bestimmen. Die Wurzeln können nur vom Herbst bis zum nächsten Frühjahr geerntet werden. Vorher ist die Wurzel noch nicht stark genug, später geht die Kraft in den Stängel.
Die ausgegrabene und gewaschene Wurzel wird zerkleinert (am besten mit der Gartenschere). Sie ist recht hart und das Schneiden daher mühsam. Mit der frischen, zerkleinerten Wurzel füllt man ein Schraubglas zur Hälfte und gießt mit 45 %igem Alkohol auf (40%iger Korn geht auch). Dann lässt man das Glas min. 3 Wochen verschlossen am Fenster stehen und schüttelt gelegentlich um. Danach kann die Wurzel abgeseiht werden, ggf. noch durch einen Kaffeefilter filtrieren und in dicht verschlossene Tropfflaschen (z.B. aus der Apotheke) abfüllen.

Für eine einmalige Kardenkur braucht man 100ml Tinktur, die aus der Wurzel einer Pflanze hergestellt werden kann. Auch wenn die Herstellung etwas mühsam klingt, so ist das Suchen der Karde und die Bearbeitung doch eine sinnvolle Auseinandersetzung mit der Pflanze, deren Heilkraft man erbittet. Problematisch ist die sichere Bestimmung. Außerdem muss der Zeitpunkt stimmen, unter Umständen muss man bis zum Herbst warten.

3 Kommentare:

Georg Zehntner hat gesagt…

Das richtige Verhältniss von Kardenwurzel zur alkoholsichen Lösung sollte nicht ausser Acht gelassen werden. Beim oft angepriesenen Verhältniss 1:1 ist die Lösung übersättigt, und es können nicht mehr alle wichtigen Wirkstoffe gelöst werden. Eine Tinktur sollte im Ansatzverhältniss 1:5, gleich 1 Teil Wurzel zu 5 Teilen Alkohol angesetzt werden.

grueneratem hat gesagt…

guten tag
danke für Ihre beiträge betr. karde.
ich möchte gern eine tinktur herstellen - habe ich richtig verstanden, ich nehme die wurzel der noch grünen blattrosette? nicht die wurzel der schon verwelkten karde mit blütenstand? danke für Ihre hilfe.
sandra

grueneratem hat gesagt…

guten tag
ich möchte gerne eine tinktur herstellen und habe einige Ihrer beiträge gelesen. vielen dank dafür!
habe ich richtig verstanden. ich nehme die wurzel der noch grünen blätterrosette - nicht jene er verwelkten karde?
besten dank im voraus - sandra